Wurzelgemüse 2021

Meine Auswahl zum Anbau der Wurzelgemüsesorten für das diesjährige Gartenjahr ist getroffen und das Saatgut ist besorgt bzw. schon vorgezogen bzw. ausgesät.

Das klassischste aller Wurzelgemüse ist wohl die Karotte.
Hier ist die Auswahl auf folgende Sorten gefallen:
Pariser Markt (rund), Nantaise II, Lange stumpfe rote, Purple Haze (violett), Solar Yellow (gelb) und eine bunte Mischung mit reinweißen, cremefarbenen, gelben, orangenen und violetten Möhren.

Karotten lieben tiefgründigen lockeren Boden. Daher baue ich sie gerne auf Hochbeeten an.
In Gartenbeeten sollte der Boden ausreichend gelockert werden.
Ist die Bodenbeschaffenheit fest und lehmhaltig, empfiehlt sich vor der Aussaat das Auflockern des Erdreichs und die Anreicherung mit gut verrottetem Kompost.
Das macht den Boden durchlässiger, sodass die Wurzeln widerstandslos nach unten wachsen können. Ist die Beschaffenheit des Bodens zu fest, kann es zu Verzweigungen der Wurzelspitze kommen.
Beste Mischkultur für Karotten sind Zwiebeln und andere Lauchgewächse (Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Lauchzwiebeln), da die Möhre die Zwiebelfliege abhält und umgekehrt die Zwiebel die Möhrenfliege abwehrt.
Weitere gute Mischkulturen sind: Dill, Erbsen, Radieschen, Rettich, Tomaten.

Weil Möhren eine lange Keimdauer haben (je nach Witterung meist 14 Tage und mehr), empfiehlt es sich in den Möhrenreihen einzelne Radieschenkörner als Markierungssaat zu setzen, denn Radieschen keimen schnell und die Saatreihe ist beim Unkraut jäten und Erde lockern gut sichtbar. Nach 4-6 Wochen sind die Radieschen erntereif
und behindern somit die Wurzelbildung der Möhren nicht.

Weitere klassische Wurzelgemüse sind:
Pastinaken, Petersilienwurzeln, Schwarzwurzeln, Knollensellerie, Rote Bete und Steckrüben sowie Rettich und Radieschen.
Weitere Wurzelgemüsesorten, die hierzulande eher seltener sind:
Haferwurzeln, Süßkartoffeln, Topinambur.

Während ich die Schwarzwurzeln in Mischkultur mit Schalotten letzte Woche bereits ins Beet gesät habe und Petersilienwurzeln unter Abdeckung ins Hochbeet ausgesät wurden, folgen die Pastinaken dann kommende Woche, wenn das Wetter milder werden soll.
Wie bei den Karotten auch, werde ich die Pastinaken in Mischkultur mit Zwiebeln anbauen.
Pastinaken kann man ähnlich wie die Möhre verarbeiten, das heißt roh geraspelt als Rohkostsalat, gedünstet als Beilage oder sogar als Püree. Sogar die Pastinakenblätter kann man zum Würzen verwenden.

Radieschen:
Radieschen säe ich eigentlich fast das ganze Jahr hindurch aus. Überall wo in den Beeten mal wieder Platz wird, dienen sie dann
als schnell wachsender Lückenfüller.
Hierbei verwende ich meistens Saatbänder mit den bewährten Sorten Saxa 2, Rudi und Riesenbutter. Des Weiteren habe ich noch eine
bunte Mischung mit weißen, gelben und roten Radieschen, die weißen Eiszapfen und die Sorte Flambant.
Erste Reihen Radieschen habe ich bereits in Beete und Hochbeete gesät.

Rettich:
Rettichsorten für den Sommeranbau sind bei mir folgende: Münchener Bier, Bluemoon & Redmoon (F1), Rex.
Sommerrettiche und auch Radieschen gedeihen sehr gut in Mischkultur mit Tomaten, Möhren und Salaten.
Um das Schießen der Rettiche zu verhindern, sollte die Temperatur regelmäßig über 14 Grad liegen. Beste Aussaatzeit für Rettich ist daher Ende Mai bis Ende Juni.
Rettich und Radieschen ernte ich lieber früher und somit kleinere Exemplare, da bei größeren und länger im Boden befindlichen
Exemplaren die Gefahr des Verholzens größer ist.
Tipp zum Verzehr: Rettich eine halbe Stunde vor dem Verzehr leicht salzen, das macht ihn zarter.

Rettichsorte für den Winteranbau ist der runde schwarzer Winter. Diesen säe ich dann Ende Juni bis Anfang August ins Beet.

Rote Bete:
Neben der altbewährten Roten Kugel 2 habe ich dieses Jahr auch wieder die Sorte Zylindra mit länglichen Knollen und eine Mischung
aus bunten, runden sowie zylindrischen Sorten sowie die reinweiße Sorte “Sniezna Kula” (Schneeball).
Die Sorte Zylindra ziehe ich zur Zeit im Gewächshaus vor. Alle anderen Sorten werde ich Anfang bis Mitte April direkt in die Beete säen.
Rote Bete verträgt sich im Beet gut mit Kohl, Knoblauch, Gurken, Salaten und Kräutern wie Dill, Kümmel und Koriander.
Ein Anbau direkt neben Kartoffeln, Mais oder Spinat ist dagegen nicht förderlich.
Hinweis:
Der Saft der Roten Bete ist ein hervorragendes Färbemittel. Wer bei der Verarbeitung vor allem von roten Sorten saubere Finger
behalten möchte, sollte besser Küchenhandschuhe tragen.

Haferwurzeln:
Die Haferwurzel ist ein fast vergessenes Wurzelgemüse, das man ähnlich wie Spargel und Schwarzwurzel zubereiten kann.
Neben der Wurzel sind auch die jungen Triebe der Haferwurzel essbar.
Gute Nachbarn sind Lauch, Sellerie, Salat oder Kohlrabi.

Aussaat erfolgt bei mir dann ab kommender Woche.

Topinambur:
Topinambur ist ein leicht anzubauendes Wurzelgemüse.
Ich habe meine Topinamburknollen im letzten Herbst nicht alle geerntet und ein paar im Boden gelassen.
Die Pflanze verträgt im Winter Temperaturen bis weit unter den Gefrierpunkt.
Der Standort sollte sonnig sein, der Boden wenig kalkhaltig, humos und leicht sandig.
Die nussartig oder artischockenähnlich schmeckende Knolle der Topinambur kann mit oder ohne Schale, roh oder gekocht verwendet werden.
Die Knollen der Pflanzen sind für Diabetiker geeignet und helfen beim Abnehmen.

Süßkartoffeln:
Die einjährigen und nicht winterharten Süßkartoffeln sind Starkzehrer und bevorzugen einen lockeren, sandigen sowie nährstoff- und humusreichen Boden.
Ideal ist ein hoher Stickstoffgehalt.
Ich ziehe zur Zeit meine Süßkartoffeln zuhause unter Kunstlicht vor.
Nach den Eisheiligen bekommen sie dann einen vollsonnigen Platz am Rande eines der Hochbeete, da die Pflanze sehr gut rankt und wärmebedürftig ist.

Ebenfalls Exoten sind Ingwer und Kurkuma. Ich ziehe derzeit zuhause beides vor und setze die dann gut angewachsenen Pflänzchen in helle absonnige Plätze in die Gewächshäuser. Da Ingwer und Kurkuma Flachwurzler sind, sollte auf ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen (wie Tomaten, Paprika, Chili usw.) geachtet werden!

Knollensellerie:
Da ich mit meiner ersten Voranzucht aus Februar leider kein Glück hatte; die Pflänzchen sind leider vergeilt bzw. vertrocknet, versuche ich nun
noch eine Charge unter Kunstlicht vorzuziehen und hoffe, dass es nicht allzu spät ist.
Ansonsten werde ich mir Mitte Mai; sofern dann aufgrund der Coronalage möglich; vorgezogene Pflänzchen im Gartenmarkt besorgen.
Ausgepflanzt wird Knollensellerie dann nach den Eisheiligen.
Um Kohlweißlinge abzuwehren, kann es nützlich sein, Knollensellerie zwischen Kohlgewächse zu pflanzen. Auch Lauch verträgt sich gut mit Sellerie.

Dieses Jahr werde ich auch mal den Anbau von Zuckerrüben ausprobieren.
Aussaat der Zuckerrübe erfolgt optimal zwischen Mitte März bis Mitte April.
Ich werde meine Zuckerrüben daher wohl erst Ende diesen Monats aussäen.
Da Zuckerrüben besonders im Keimblatt-Stadium empfindlich gegenüber Frosteinwirkung sind empfiehlt sich ein Folientunnel.
Übrigens: Die Blätter der Zuckerrübe ähneln denen des Blatt-Mangold. Sie können daher auch wie Mangold als Blattgemüse verwendet werden.